Hoffnung schöpfen in Zeiten der Krise
In Zeiten von Social Distancing mag der räumliche Abstand zwischen Menschen zwar grösser sein, auf emotionaler Ebene kann uns die Krise aber auch näher zusammenbringen. Sunny Guo blickt optimistisch in die Zukunft und schöpft Hoffnung aus ihrem positiven Arbeitsumfeld am Standort Suzhou (China).
Der Ausbruch von Covid-19 Ende Januar 2020 erschütterte Hunderte Millionen Menschen in China. Der Lockdown brachte die Wirtschaft zum Stillstand und über die Nachrichten und soziale Netzwerke verbreitete sich schnell eine düstere Stimmung. Keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, wie viel schlimmer es noch werden könnte.
Sunny Guo, Sunny Guo lebt und arbeitet in Suzhou (China). Seit 14 Jahren ist sie bei GF. Als Verkaufsingenieurin ist Sunny üblicherweise viel unterwegs und besucht Kunden und Zulieferer persönlich. Aufgrund der Coronaviruspandemie arbeitete sie während der letzten Monate allerdings überwiegend von zu Hause aus.
Wenn sie heute auf diese unruhigen Zeiten zurückblickt, ist Sunny Guo, Verkaufsingenieurin am Standort von GF Casting Solutions in Suzhou (China), dankbar. Denn ihre Familienmitglieder sind alle gesund und die Krise hat ihr trotz der dramatischen Folgen neue Gründe gegeben, optimistisch und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Vor der Pandemie kam Sunny für Meetings und Präsentationen häufig persönlich mit Kunden zusammen. Auch Reisen zu Konferenzen und Zuliefererevents im Süden Chinas gehörten zu ihrem Arbeitsalltag. Aufgrund der Pandemie musste Sunny ihre Arbeitsweise zwar anpassen, aber ihre Leidenschaft für den Job sei weiter gestiegen, nicht zuletzt aufgrund der emotionalen Unterstützung durch einen verantwortungsvollen Arbeitgeber wie GF.
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© Matjaz Tancic
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„Mein Wunsch, zur Arbeit zu gehen, war noch nie so gross“
Für Sunny waren die grössten Auswirkungen von Covid-19 auf ihr alltägliches Leben psychologischer Natur. Durch Isolation können Gefühle der Angst und Einsamkeit entstehen, auch wenn man sich unter nahen Familienangehörigen befindet. Soziale Interaktionen, beispielsweise mit Kunden und Kollegen, bekommen plötzlich einen ganz neuen Stellenwert.
„Am aufreibendsten waren die Tage im Februar, bevor ich wieder zur Arbeit gehen konnte. In häuslicher Quarantäne in Suzhou waren die sozialen Medien unsere einzige Verbindung zur Aussenwelt. Dort traf man jedoch auch auf viele bedrückende Beiträge im Zusammenhang mit Nachrichten über die sich verschlimmernde Situation“, erklärt Sunny. „Zurück im Büro taten mir die Gespräche mit meinen Kollegen und das gemeinsame Arbeiten sehr gut. Ich konnte mich wieder auf andere Dinge als die Pandemie konzentrieren. Ich glaubte wieder daran, dass das Schlimmste vorübergehen und irgendwann wieder Normalität einkehren würde.“
Das Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit wurde gestärkt durch das durchdachte Vorgehen des Unternehmens zum Schutz der Mitarbeitenden. Als Sunny beispielsweise keine Schutzmasken mehr auftreiben konnte, sprang die Business Unit China ein und beschaffte Tausende von Masken, die für den alltäglichen Bedarf der Mitarbeitenden ausreichten. Auch geeignete Hygieneprodukte wie Desinfektionstücher und -mittel wurden von GF bereitgestellt. Die regelmässige Desinfektion der Arbeitsplätze verschaffte allen ein sicheres Gefühl.
„Die Krise hat gezeigt, was einen guten Arbeitgeber ausmacht“, sagt Sunny. „Die Geschäftsführung von GF Casting Solutions in Suzhou macht einen tollen Job. Das gibt mir Vertrauen. Mein Wunsch, zur Arbeit zu gehen, war noch nie so gross.“
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Die neue Normalität
Im heutigen Arbeitsalltag gehören die Schutzmassnahmen und Hygieneregeln zur neuen Normalität. Das bedeutet auch, dass viele Geschäfte aus der Ferne abgewickelt werden.
Sunny trifft derzeit selten persönlich ihre Kunden. Sie berichtet, dass häufig Videokonferenzsysteme wie WeChat Meeting zum Einsatz kommen, die einfach in der Handhabung sind und es ihr ermöglichen, auf effiziente Weise die Kundenbeziehungen zu stärken. Was sie dabei vermisst, ist das Gefühl der Vertrautheit, die bei einigen Präsentationen in höherem Masse erforderlich wäre. Gleichzeitig beobachtet Sunny aber auch, dass sich die persönlichen Beziehungen zu ihren Kunden verbessern, da die Pandemie ein Thema ist, das Menschen auch auf der Gefühlsebene verbindet. „Ich habe erfahren, dass die Frau eines Kunden unter den Ärzten war, die in Krankenhäusern in der Provinz Hubei eingesetzt wurden. Da ein Studienfreund von mir auch dabei war, gingen unsere Gespräche schnell über die geschäftlichen Notwendigkeiten hinaus und wurden persönlicher.“
Auch die Beziehungen zwischen Kollegen seien harmonischer geworden, da eine noch grössere Verbundenheit als sonst bestehe. „Wir haben alle gemerkt, wie viel Glück wir haben, dass wir sicher und gesund sind. Alltägliche Belanglosigkeiten tangieren uns nicht mehr so stark.“
Da die Infektionszahlen in vielen Teilen der Welt weiterhin ansteigen, wird die Unsicherheit Sunnys Meinung nach in absehbarer Zeit nicht aus unserem Leben verschwinden. Dennoch ist sie hoffnungsvoll, dass die chinesische Wirtschaft sich weiter erholen wird und die Dynamik des Aufschwungs anhält.
Steigende Nachfrage
Bei den meisten von Sunnys Kunden handelt es sich um Autohersteller. Viele von ihnen hatten bereits vor der Pandemie mit einer schleppenden Marktentwicklung zu kämpfen. Gemäss der China Association of Automobile Manufacturers sind die Autoverkäufe in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.
Seitdem die Wirtschaft im März jedoch nach und nach wieder hochgefahren wurde und die örtlichen Regierungen durch Fördermittel Konsumanreize geschaffen haben, sind die Autoverkäufe im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahr um 11,6 Prozent gestiegen – der zweite Monat mit positivem Wachstum in den letzten elf Monaten. Für Zulieferer wie GF Casting Solutions sind dies gute Nachrichten. Sunny zufolge konnte die Division im Juni einen höheren Umsatz verzeichnen als im Vorjahr (+17,5 Prozent) und insgesamt schaut sie optimistisch in die Zukunft. „Wir können die (Umsatz-)Verluste nicht wieder wettmachen, aber ich bin mir sicher, dass wir gestärkt aus der Krise herausgehen – sowohl als Menschen als auch als Unternehmen.“
Die Nachfrage erholt sich: GF Casting Solutions in China
In China breitete sich das Covid-19-Virus bereits Ende 2019 aus, was die chinesische Wirtschaftsleistung in den darauffolgenden Monaten deutlich beeinträchtigte. Das Bruttoinlandsprodukt lag im ersten Quartal 2020 6,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, im zweiten Quartal dann nur 1,6 Prozent unter dem Vergleichswert 2019. Auch die Standorte von GF Casting Solutions in Suzhou und Kunshan in China verzeichneten Verkaufs- und Umsatzrückgänge. Besonders deutlich wurde dies ab Februar 2020, als Kunden – vor allem chinesische Automobilhersteller wie Dongfeng Peugeot-Citroën in Wuhan (China), aber auch internationale Unternehmen wie Thyssenkrupp – ihre Bestellmengen deutlich senkten. Demgegenüber entwickelte sich das LKW-Geschäft positiv, unter anderem profitierte der GF Standort Kunshan von Bestellungen von Sinotruk, einem der grössten Hersteller von LKW in China.
Mittlerweile erholt sich die chinesische Wirtschaft, auch GF Casting Solutions China hat die schwierigsten Monate der Standortgeschichte überstanden. Alle fast 600 Mitarbeitenden sind sicher an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Viele von ihnen konnten lange nicht nach Suzhou und Kunshan reisen, sondern mussten nach den Neujahrsferien in ihren Heimatorten bleiben.
Um das Geschäft zu beleben, unternehmen die GF Casting Solutions Mitarbeitenden in Suzhou und Kunshan seit den vergangenen Monaten besondere Anstrengungen – zum Beispiel durch engere Kundenbeziehungen, insbesondere mittels WeChat, eine beliebte Kommunikations- und Social-Media-Plattform in China. So konnten die Wünsche der Kunden noch genauer abgeholt und daraus zusätzliche Akquisitionen generiert werden, etwa Strukturbauteile für BMW in China. GF Casting Solutions hat in der Krise die Bedeutung der virtuellen Zusammenarbeit intensiv kennengelernt. Die Division hat erfahren, wie neue digitale Lösungen wie WeChat, WeChat Meeting oder WeChat Voice Call für die Kommunikation mit Kunden, wie Microsoft Teams für die interne Zusammenarbeit und wie SAP für den Bestell- und Lieferprozess zukünftige Auswirkungen einer erneuten Krise abfedern können. Dafür ist ein permanenter Ausbau der IT-Infrastruktur notwendig, zum Beispiel um die GF Produktionsanlagen im Sinne von Industrie 4.0 in jeder Situation flexibel zu betreiben.